Nachdem ich mit dem Nachtbus die 10h von Quito nach Guayaquil gefahren bin, konnte mich meine Freundin dort nicht abholen, sie war noch in der Uni. Also hatte ich einen Tag, um mir allein die Stadt anzusehen. Guayaquil ist mit ca 2,5 Mio Einwohnern die größte Stadt Ecuadors und gilt als das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Man kann es vielleicht etwas mit Hamburg vergleichen: liegt auch nicht direkt am Meer, lebt aber trotzdem von seinem großen Hafen – die Hansestadt ist aber bei weitem nicht so schwül warm! 😀
Ich lief durch die Innenstadt und kam dann auch zu einem Park, der sich „Park der Leguane“ nennt. Ja, da lagen dann die Reptilien einfach auf dem Rasen, da es relativ früh war, saßen viele noch auf den Bäumen und ruhten sich aus. Wovon, weiß ich nicht – so aktiv ist der Lebensstil nicht! 😀
Zum Fressen, das ein Greenkeeper brachte, huschten sie dann herunter.
Ich kam mir mit meiner Kamera etwas bekloppt vor, aber naja, wer schöne Bilder haben will, muss das eben in Kauf nehmen! 😀 Ich fotografierte also diese riesigen Echsen und plötzlich platschte es hinter mir so, als ob von oben jemand einen Eimer Wasser auskippen würde – es war aber was ganz anderes…. Die Leguane entleerten sich einfach vom Baum herab!
Ich kam dann auch zum Malecón – der Promenade am Guayas, der in den Golf von Guayaquil am Pazifik mündet. Ich verbrachte dort an der Promenade dann eine ganze Weile… den halben Tag lief ich sie entlang, machte aber immer wieder Pause, weil ich meinen großen Rucksack mitschleppte und das Klima einer Sauna glich. Die Promenade ist schön ausgebaut, viele Menschen tummeln sich dort, es gibt viele Möglichkeiten für Familien, sich dort zu vergnügen – Spielplätze, kleine Gärten und einen winzigen Weihnachtsmarkt auf dem in Endlosschleife „Last Christmas“ und „Let It Snow“ gespielt wurde – bei 30 Grad und gefühlten 100% Luftfeuchtigkeit! 😀
Am Nachmittag traf ich dann Joselyn, wir fuhren zusammen nach Montañita. Das ist so ziemlich das bekannteste Küstendorf für Feten und allerlei Spaß-Touristen. Ecuadorianer meiden den Ort eher, habe ich das Gefühl, sie sagen, es gibt schönere Strände und es ist voll von Touris.
Am nächsten Tag ging’s an den Strand. Ja sehr produktiv war ich an diesem Tage dann nicht. Ausruhen am Meer, mit Eis und frischer Mango – fetzt.
Wir gingen dann noch durch Montañita selbst. Mich beeindruckt immer wieder dieses lockere Leben an der Küste, ein leichter Geruch von Cannabis lag in den Straßen und aus jeder Bar kam etwas Musik. Viele touristisch anmutende Clubs und Geschäfte nebeneinander, die Hängematten, T-Shirts und allerlei Kleinkram verkauften. Wenn man müde ist, legt man sich einfach irgendwo hin, die Hotels vermieten Hängematten und zelten kann man auch am Rande. 😀
Das einzige, was an diesem Tage die Ruhe störte, waren Fußballfans. 😀
Emelec, der Club vom nahegelegenen Guayaquil, hatte gerade den Pokal gewonnen, da war natürlich was los. Aber sobald die angetrunkene, feiernde Meute weitergezogen war, liefen wieder allerlei Barfüßige mit Rastalocken über die Straße und wollten ihren Obstsalat an den Mann bringen. Sehr viele junge Leute, mir wurde gesagt, dies seien vor allem Argentinier und Europäer, die hierher ausgewandert seien, weil sie das Leben an der Küste lieben … Aber ernähren müssen sie sich ja auch, deswegen werden Souvenirs, Essen und allerlei Hashkuchen verkauft. 😀