Englisch Unterricht

Zur Abwechslung zu den ganzen Posts zur Reise auch mal wieder was von der Arbeit – man könnte leicht den Eindruck gewinnen, ich würde mir nur ’nen Gaudi machen … aber dem ist ja nicht so. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag bin ich von 7 bis 12.30 Uhr in der Schule, habe dann immer einen recht vollen Tag, weil ich ja auch noch jeden Nachmittag bei den Nonnen zur Hausaufgabenhilfe bin. Zur Schule fahre ich mittlerweile mit dem Fahrrad, ich habe mir in der vergangenen Woche eins gekauft – so bin ich flexibler.

Mittlerweile können die Schüler die Zahlen von 1 bis 20, Früchte, Farben, die Wochentage, kleine Smalltalk-Sätze und andere Vokabeln, die sie unbedingt wissen wollten. 😉
Damit bin ich ganz zufrieden, es ginge zwar natürlich besser und andere Kinder in dem Alter sind teilweise deutlich weiter, aber ich möchte, dass die Schüler Spaß am Lernen haben und nicht durch unnötigen Druck und Ehrgeiz die Freude daran verderben.
Da ist es schöner, wenn am Anfang alle Vokabeln noch einmal abfragt werden und sich alle freuen, wenn jeder einmal nach vorne kommen darf und an die Tafel schreiben kann.

Auf dem Schulhof in der Pause werde ich oft angesprochen, wann ich denn wieder Englisch-Unterricht in der Klasse gebe, das freut mich dann immer sehr, das ist ein sehr positives Feedback für mich!

Die Schüler sind aber echt laut und unruhig, ohne dass sie das bösartig tun. Meine häufigsten Ausrufe sind immer noch „¡sientate!“ (Setz dich!) und „¡callate!“ (Sei ruhig!).
Deshalb habe ich auch einen kleinen Wettbewerb ausgerufen und Lollis gekauft. Der oder die, die am besten und fleißigsten mitarbeitet, bekommt ihn. Das ist Anreiz genug, aber der Bewegungsdrang ist eben doch mit 10 Jahren noch sehr ausgeprägt! 😀

Etwas schmunzeln musste ich, als ich den Schülern erklären musste, wie sie sich melden sollen. Am Anfang wurde einfach dazwischen gerufen, was eingedämmt, aber lange nicht eingestellt ist, aber vor allem die Art und Weise. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das nur mache, weil ich Deutscher bin, aber ich konnte das einfach nicht mehr sehen. Da fragte ich, was „Hola“ auf Englisch heißt, schon streckten sich ca. 15 Arme im 60-Grad-Winkel nach vorn gestreckt zu mir aus. Mir ist bewusst, dass keines der Kinder den „Hitlergruß“ und das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte kennt… Aber das wollte ich nicht so lassen … Deshalb gab es dann 10 Minuten lang „richtig-melden-Unterricht“ 😀

  

Test in Englisch

Nun ja, ich wollte auch einmal wie mein ehemaliger Schuldirektor die „Kompetenzen“ der Schüler erfassen. Also ließ ich einen kleinen Vokabeltest schreiben. 9 Vokabeln, vom Spanischen ins Englische übersetzen. Ganz simpel dachte ich. Ja, dachte ich. Die 40 Minuten brauchten meine 7. und 6. Klasse. Teilweise waren die ersten mit der Hälfte fertig, da holten die anderen ihr Blatt raus und schrieben ihren Namen. Frei nach dem Motto „alles was ich weiß, sind Name, Klasse und Datum“. Auch wurde gespickt ohne Ende, Hefte unterm Tisch, die ich natürlich reihenweise einsammelte. Aber die Klasse war auch sehr unruhig, einige standen oft auf, aber mehr als „setz dich “ zu sagen, bleibt mir ja nicht übrig, ich kann ja nicht 50% der Kinder auf den Hof schicken.
Nun ja, ich war nicht ganz so rigoros, ließ viel durchgehen, keine Abiturbedingungen. 😀
Aber oft meldeten sich Schüler auch während des Tests, dann fragte ich, was los sei und Achtung! Die Antwort war: „meine Nachbarin guckt ab“ oder „er hat das Heft unter der Bank“ oder „er hat ihn gefragt, was das und das Wort heißt“ … Mir klappte die Kinnlade runter. Wie kann man so eine Petze sein?! Aber schnell wurde mir bewusst, dass die ganze Klasse so handelte, jeder verpetzte jeden. Das schien ganz normal zu sein.
Gut, dass das in meiner Schulzeit anders war…
Da ich ein freundlicher Lehrer bin, sagte ich meistens, dass er sich mal lieber um seinen eigenen Test kümmern sollte 😉

Was mir beim Korrigieren auffiel: oft wurden die Wörter mehr oder weniger gewusst, aber die Schreibweise ging total in die Hose. Vielleicht liegt’s daran, dass dieses Sprachverständnis für Englisch nicht da ist, wie man einen Buchstaben ausspricht und wie die Schreibweise ist. Aber wie und woher auch? Englisch und Spanisch sind sich kaum ähnlich. Obwohl alle die richtige Schreibweise im Übungsheft haben, gab ich als freundlicher Lehrer 😉 oft trotzdem volle Punktzahl, weil ich es viel wichtiger finde, dass gewusst wurde wie man redet, als dass die Schreibweise bis in den letzten Buchstaben korrekt ist:)

„Profe Fernando “ war eben vor ein paar Monaten selbst noch ein Schüler… 😀 😉 

  

Erwischt!
  
eingesammelte Spickzettel
  

   

Casa del Árbol

Casa del Árbol – eines der „Wahrzeichen“ von Baños: ein Baumhaus auf einem Hügel, wo früher eine Station für seismische Beobachtungen stand. Uns war schon bewusst, dass das Ganze nicht mehr als ein Touristenspielplatz ist, aber da wir matt waren von den vergangenen Tagen, die Mädchen noch ein paar schöne Fotos für soziale Netzwerke schießen wollten und wir ja am Nachmittag wieder in unsere Städte zurück mussten und somit nicht allzu viel Zeit hatten, fuhren wir also dorthin. Im Taxi war aber für alle kein Platz, so wich ich auf die Ladefläche eines Pick-ups aus. Das ist echt ein Gefühl von Freiheit, weil man die Fahrt noch viel intensiver mitbekommt, keine Polsterung, Fahrtwind zerstört die ‚Frise‘, aber es macht eben Spaß! Möchte bloß nicht wissen, was bei einer Vollbremsung passiert und ich auf die Straße oder sonst wie weit geschleudert werde, denn komischerweise sind auf der Ladefläche keine Anschnallgurte… Sehr merkwürdig. 😉
Am Casa del Árbol angekommen, stellten wir uns also an… Um auf die berüchtigte Schaukel zu kommen, steht man ungefähr 15 Minuten an, um dann 30 Sekunden zu schaukeln, Freunde zu beauftragen, aus allen Ecken und Winkeln Fotos zu machen, und dann wieder runter. Joah – das war’s eigentlich schon. Es ist sicher ein tolles Motiv, es macht Spaß zu schaukeln, aber wenn man diese beiden Sachen als unerheblich erachtet, braucht man den Weg nicht auf sich zu nehmen. Wir aber haben es zumindest nicht bereut! 😀
Auf dem Rückweg nahmen uns Engländer mit dem Mietauto wieder hinten auf der Ladefläche bis nach Baños mit.
Ja, und damit waren die vier Tage auch schon vorbei.
DCIM102GOPROHalt nein. Als alle anderen schon gefahren waren und ich noch mit Michelle, einer anderen Freiwilligen aus Puyo, auf meinen Bus wartete, beschlossen wir, uns noch kurz etwas umzuschauen. Nur 50 Meter vom Busbahnhof entfernt, führte eine Brücke über eine tiefe, spektakuläre Schlucht, wo wir noch ein paar Fotos machten, hinüber gingen und so einen gelungen Abschluss des hervorragenden Wochenendes hatten! 🙂

  

Fahrradtour zum „Cascada el Pailón del Diablo“

Montag zogen wir um, weil wir nicht besonders zufrieden mit dem Hostel waren. Wir hatten erfahren, dass am anderen Ende der Stadt ein besseres lag. Also packten wir alles zusammen und Abmarsch. Im anderen Hostel merkten wir schnell, dass die Amtssprache Deutsch war. Lauter Backpacker, Rundreisende aus Europa und sehr viele Deutschsprachige! Nach dem Einchecken ging es zum Frühstück – diesmal zu einem, welches an europäische Bedürfnisse angepasst war. Eierkuchen gab es also – lecker schmecker.
Danach zu der Agentur, wo wir die Fahrräder aussuchen konnten. Das zog sich natürlich bei sechs Personen länger hin als einem lieb war. Wir radelten dann die Straße entlang Richtung Puyo, der Stadt im Urwald. Till und ich, wir beiden Jungs preschten vorneweg, die Mädchen klagten über unbequeme Sattel und lauten Straßenverkehr. 😕 Dann plötzlich eine Panne – Schaltung kaputt. Wir riefen die Agentur an, die uns sofort einen neuen Drahtesel brachte. Punkt für den Service! Immer weiter an der Straße entlang, kleinere Wasserfälle an beiden Seiten, wunderschönes Panorama und meistens bergab, hervorragend. Nur so eine erfrischende Buttermilch fehlte mir da noch zum glücklich sein! 😀
Am ersten großen Wasserfall hielten wir an, er war auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht. Wir hatten in Baños bei den Agenturen schon Bilder vom „Canopy“ gesehen, wie man an Seilen befestigt über die Schlucht und den Wasserfall „fliegen“ kann. Zack – und da ich mir dachte, dass große deutsche Wasserfälle meistens die kaputte Regenrinne ist und da man ja nun bei weitem nicht rüber fliegen kann, ließen wir uns für 15$ ein Geschirr anlegen und waren fertig für den Spaß.
Mulmig war uns zumute, denn über ecuadorianische Sicherheitsstandarts hatten wir nicht immer Gutes gehört.
Aber eh wir uns versahen waren wir festgemacht und rauschten mit Dutzenden KM/H über die Schlucht. Klasse Gefühl, auch wenn der große Adrenalinkick bei mir ausblieb.
Auf der anderen Seite Fotos, kurz den Ausblick genießen und dann zurück zu Till und Jenny, die auf uns vier Fliegende gewartet haben.
Viele Schaulustige guckten sich das Spektakel an, wenn wieder jemand kreischend, wie in der Werbung eines online-Schuhversands, loszischte.
Nach 25 weiteren km auf den für ein Mountainbike untypischen Gelsatteln, erreichten wir den „Cascada el Pailó del Diablo“ (Wasserfall/Kessel des Teufels). Vom Teufel waren die vielen Touristen… Aber wir waren ja auch welche, mit Kameras ausgestattet, kamen wir dazu. Erst einmal liefen wir einen etwa zwei km langen Weg nach unten. Da kamen uns schon die Massen, die mit ihren Fotoausrüstungen wie Maultiere beladen waren, entgegen.
Unten angekommen, mussten wir noch einmal Eintritt zahlen, und dann hieß es Anstehen und Drängeln auf den schmalen Wegen, wie in der U-Bahn. Es ist schon atemberaubend, wie so viel Wasser fünfzig Meter in die Tiefe rauscht und dabei einen Lärm erzeugt, der vom Stadtverkehr in Quito kaum zu übertreffen ist. Viele Leute holten ihre Selfiesticks heraus und ich fühlte mich nicht mehr so allein mit meinem. 😀
Dann krauchten wir durch schmale Höhlen bis ganz nach oben, direkt unter den Wasserfall, wir wurden wir von oben bis unten nass… Aber das war klasse! Über die Schlucht führte eine sehr wacklige Hängebrücke. Kein großes Problem für mich. Es fühlte sich ein bißchen so an, als wenn man mit 2 Promille im Turm über die Straße läuft. Wenigstens einmal, dass sich das Training lohnt … 😀
Was mir auch noch auffiel war, dass gar nicht so viele Gringos wie sonst an touristischen Orten zu sehen waren. Klar, an solchen Orten trifft man eigentlich immer Touristen, aber es waren bestimmt nur so 10-15 %. Hauptsächlich aber sah man hier Latinos! Woran das lag, weiß ich nicht.
Auf dem Rückweg fing es stark an zu regnen, aber wir fuhren dann kein Fahrrad mehr, sondern fragten einen LKW- Fahrer, ob er uns mit nach Baños nehmen kann. Fahrräder locker hinten drauf, wir auf die Ladefläche und dann ging es los. Rush Hour – 2 Stunden brauchten wir, aber als wir angekommen waren, wartete wieder der Burger und das Tanzbein 🙂 

    
    
 

Aufsteiger von Baños 

Nachts ’ne schöne Party – der Morgen danach ist dann meistens nicht so große Party. So war das auch am Sonntag. Wir waren zu sechst in einem ungefähr 10 qm kleinen Zimmer, nicht viel Platz, Rucksäcke mussten irgendwie auch noch mit rein… Aber passte schon. Irgendwie. WLAN-Signal kam noch durch – also kein Grund zum Aufräumen! Die kalte Dusche machte uns dann alle munter. Um elf kamen wir dann langsam in Bewegung. Planlos ging der Plan los.

Domingo
Wanderung am Sonntagvormittag

Also wanderten wir einfach auf einen der umliegenden Berge von Baños. Es war ein sehr steiler Weg, aber mit jedem Schritt ’nen schöneren Ausblick auf das im Tal liegende Baños. Der Speicherplatz der Kamera wurde auch strapaziert, denn alle zehn Meter dachte man, dass der Ausblick schöner ist als vorher und machte erneut 20 Fotos. Naja, aber wir fotografieren ja nicht mehr mit Zelluloid-Film – sonst würden dafür die 100 € Taschengeld draufgehen glaub ich. 😀 Oben angekommen wieder Fotos, eine heiße Schokolade, kurze Pause, dann wieder hinunter. Abstiege bin ich ja gewohnt – da kann ich als Fan von Energie Cottbus ein Lied davon singen. 😒

Am Nachmittag wollten wir uns Fahrräder für Montag organisieren – eine gemeinsame Radtour zu den umliegenden Wasserfällen konnten wir uns gut vorstellen… Da es in Baños gefühlt mehr Agenturen für Actionsport als Einheimische gibt, fiel es uns nicht schwer und wir hatten bald jemanden gefunden, der uns Fahrräder für den Montag verlieh. 5$ pro Tag u. Mountainbike, das passt.

Da drei der anderen Vegetarier sind, haben wir uns zum Abend in ein vegetarisches Restaurant gesetzt; ich kann mich von dieser Art Kost nicht überzeugen lassen und so bevorzugte ich lieber einen schönen Burgerimbiss, um meinen Hunger zu stillen. Die Wirte der beiden Gaststätten hatten auch kein Problem damit, dass ich mich ins vegetarische Restaurant setzte, und dort meinen Burger mit Hähnchenkeule verzehrte. Sehr locker und unkompliziert, das gefällt mir! Obwohl ich schon verstehe: als Wirt eines vegetarischen Restaurants würde ich auch ab und zu mal wieder einen saftigen Hamburger sehen wollen …😉

Baños 

Wieder ein langes Wochenende in Ecuador: Montag und Dienstag frei – das schreit doch geradezu nach Reisen, nur eben auch bei vielen Ecuadorianern. Der Busbahnhof Quitumbe im Süden von Quito, von wo praktisch alle Reisen ins Land starten, weil es quasi keinen Zugverkehr gibt, war maßlos überfüllt. Ich wollte nach Baños, einer Stadt ca. 3,5 Busstunden von Quito entfernt. Mit zwei Stunden Verspätung, erhöhten Preisen und bei strömendem Regen ging es los. Die Busfahrt war entspannt, so dass ich dann um 1 Uhr nachts mit meinem Mitreisenden Till in Baños einraf. Vier weitere Freiwillige waren aus anderen Städten schon vorher angekommen und hatten das Hostel bereits für uns mit organisiert. Nach einigem Erzählen war dann erst einmal Nachtruhe.
Am nächsten Tag wurde nach dem Aufstehen kalt geduscht (warmes Wasser gibt es selten, ist hier großer Luxus, aber da wir nicht viel Geld haben und Zimmer für 7,50 USD je Nacht nehmen, passt das) und dann zum Frühstück gegangen. Ich aß einen „bolon de queso“, aus Käse gemachter Ball – mein Geschmack war es nicht. Danach pfiff ich mir noch das Weißbrot rein, und satt war ich. Dazu frischgepressten Saft, wie immer, hervorragend!😋 

Dann gingen wir durch die Stadt. Baños gehört zu den wichtigsten touristischen Zielen in Ecuador – und das merkt man. Viele hellhäutige Menschen, sehr viele Agenturen für Actionsport wie Rafting, aber auch Souvenierläden an jeder Ecke. Trotzdem schlugen wir uns den Weg zur Kathedrale durch, nahmen an der Messe teil und setzten danach unseren Rundgang fort. Oft wird man angesprochen, in Weißen werden eben vor allem die Dollarscheine gesehen und ortsunkundige dumme Touristen kaufen auch jeden Mist und zu jedem Preis. (Ich nicht – nur die anderen sind dumm 😉)  

Um 14.30 Uhr hatten wir einen Termin zum Raften. Das hatten wir uns ausgesucht, weil das keiner von uns bisher gemacht hatte. Also ging es mit noch zwei Engländern an Bord in Richtung Puyo, in den Regenwald, wo die Orte zum Raften sind. Und das Paar aus England war eben so ein typisches Touristenpaar. Drei Monate durch Lateinamerika fahren, ausschließlich in Hotels mit europäischem Standard übernachten und an jedem Ort höchstens zwei Tage bleiben – lernt man so einen Kontinent mit seinen Bewohnern kennen? Dann kann ich mir auch zu Hause Bücher durchlesen oder auf youtube 25-minütige Dokumentationen angucken, und kann dann sagen, dass ich Ecuador besser kenne, als wenn ich nur von einem Touristenspielplatz zum anderen hüpfe. Nun gut.

Mit Neoprenanzügen, Schwimmweste, Helm und Paddel ausgestattet, ging es dann an die Einweisung und kurz darauf aufs Wasser. Meine Kamera hatte ich am Helm befestigt, daher kommen dann auch die Bilder.

Ich glaube, raften kann wirklich Spaß machen, Ansätze waren schon da, wenn es den reißenden Fluss hinunter geht. Allerdings waren wir uns danach einig, dass der Kurs auch gut für Rentner geeignet gewesen wäre. Naja, auch eine Erfahrung, aber es war gut, dass wir das ausprobiert haben.

Das Nachtleben von Baños fetzt. Hier kann man wunderbar Party machen, es war Halloween, viele verkleidet, geschmückt, hui war das lustig … Und vielleicht hab ich beim Tanzen langsam nicht mehr einen ganz so großen Stock verschluckt, sondern nur noch einen etwas biegsamen Zweig … 😄 

    
  

   

Allerseelenfest in der Schule 

Freitag nach meiner ersten Englischstunde hörte ich plötzlich aus dem Bereich der ersten Klassen kinderdiskoverdächtige Musik. Also tauschte ich einfach schnell den Stundenplan und machte mich auf zum anderen Gebäudekomplex, wo mir schon aus der Ferne bunt gekleidete Menschen und Luftballons entgegenleuchteten. Jeden Freitag ist hier irgendwie Bambule, hab ich das Gefühl! 😊
Die einzelnen Klassen der ganz Kleinen, die gerade eingeschult wurden, führten vor allen Eltern und Schülern Tänze und Theaterstücke in Kostümen vor. Viele der Eltern waren sogar selbst geschminkt und in Kostümen, teilweise im Partnerlook mit ihrem Kind, sodass ein paar batmens und Bärchen in groß und klein rumrannten. Die Kinder wussten teilweise gar nicht, wie ihnen geschah. Aber in diesem Alter sind Mama und Papa ja noch Helden, sodass die Kinder sich immer wieder ans Bein eines Elternteils klammerten, wenn sie vor allen reden sollten oder wenn ich mit meiner Kamera kam 😄

Warum ich nicht verkleidet sei, fragte mich einer, wobei er diese Frage gleich selbst beantwortete: als ‚Gringo‘ falle ich ja sowieso schon genug auf. 😉

Als ich zurück in meine Klasse kam, traf ich auf andere Erwachsene – ohne Kostüm. Sie schenkten aus einem großen Kübel Colada morada aus, ein glühweinähnliches Getränk aus Ananas, Papaya, Paramo (Heidelbeerart) und der Andenbrombeere. Dazu gab es ‚Guagua de Pan‘ (Brötchen in Form von Geistern).

Das war also der Freitag vor dem langen Wochenende, das wir wegen Allerseelen (2.Nov) hatten. Die Schüler jedenfalls freuten sich total darüber.

PS: weitere Bilder finden sich in der Galerie 🙂